Stadtarchiv Luzern

Luzerns neuer Speicher

22. oktober 2015

Stadtarchiv Luzern, Verwaltungs- und Lagergebäude
2015

Luzern LU

Auftragsart
Projektwettbewerb im offenen Verfahren

Bauherrschaft
Stadt Luzern

Architektur
Enzmann Fischer Partner AG, Zürich
Isabella Gerster (Projektleiterin), Tonja Kersting (Mitarbeit)

Fachplaner
Statik: Heyer Kaufmann Partner AG, Zürich
Haustechnik: Wirthenson AG, Luzern
Bauphysik: Ragonesi Strobel & Partner AG, Luzern

Bauleitung
TGS Bauökonomen AG, Luzern

Gesamtkosten
CHF 9,7 Mio

Gebäudevolumen
10’830m3 (SIA 416)

Energiestandard
Minergie P Eco
 
Massgeblich beteiligte Unternehmer
Innere Rippendecken, Träger, Stützen: Element AG Schweiz, Veltheim
Fassadensystem: Keller Ziegelei, Pfungen
Schreinerarbeiten: Odermatt AG Ideen-Schreinerei, Adligenswil
Spezialbeleuchtung: Sphinx Lichttechnik AG, Luzern

Fotos
Mitch Enzmann, München

Südwestfassade mit Haupteingang

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die Aufgabe bestand darin, für die Stadt Luzern nicht nur ein neues Verwaltungs- und Lagergebäude für das dauernd aufbewahrungswürdige Schriftgut zu realisieren, sondern auch einen für die Öffentlichkeit identitätsstiftenden Ort zu schaffen. Als «Gedächtnis» eines Gemeinwesens leistet das Archiv einen wichtigen Beitrag zu dessen kultureller Identität. Weiter wurden strenge Anforderungen an Klima, Feuer, Wasser, Statik, Bewirtschaftung und Datenschutz gestellt. Auf diese verschiedenen Rahmenbedingungen wird mit einer präzise ausformulierten Architektur reagiert. Die sorgfältig konzipierte Fassade aus vorfabrizierten Betonelementen legt die einfache Gebäudestruktur nach aussen hin offen. Dieses dreidimensionale Gestell wird je nach Nutzung unterschiedlich ausgefüllt. Das eigentliche Herzstück ist der dreiseitig verglaste, für das Publikum zugängliche Hauptraum im Erdgeschoss, welcher den öffentlichen Charakter des Archivs unterstreicht und einen starken Bezug zur grünen Umgebung mit Sicht in die Ferne hat. In den drei obersten Geschossen befinden sich die wichtigsten Magazinräume. Hier ist der Betongrid auf allen Seiten mit vorfabrizierten Klinkerelementen ausgefacht. Die fensterlose Krone gibt dem Haus zusätzliche Kraft, gewährleistet ein stabiles Raumklima und den notwendigen Schutz vor Lichteinfall.

Hauptraum mit Infodesk

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Als kompaktes, turmartiges Volumen mit fast quadratischem Grundriss markiert der Bau durch seine präzise Setzung die Hangkante und den Übergang zu Ruopigen. Er etabliert räumliche Bezüge sowohl zu den grossmassstäblichen, hohen Bauten in Ruopigen wie auch zu den Hochhäusern in der Ebene von Emmenbrücke. Das Gebäude vermittelt mit seinem Ausdruck auf sensible Art zur benachbarten Kantonsschule von Max Wandeler und baut gleichzeitig eine starke architektonische Identität auf.

Büro

Gab es bedeutende Projektänderungen vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk?
Im Wettbewerbsprojekt wurden die Ausfachungen aus Holzelementen der Fassade als zu wenig langlebig und für die geforderte Klimastabilität als nicht geeignet kritisiert. In der Überarbeitung haben wir mit den vorfabrizierten Klinkerelementen eine ausgezeichnete Alternative gefunden. Diese Elemente stehen in einer schönen Wechselbeziehung zu den vorfabrizierten Betonelementen und unterstreichen den schweren und ausdrucksstarken Charakter der Fassade noch stärker. Ebenfalls wurden in der Wettbewerbsüberarbeitung die Magazinräume aus wirtschaftlichen Gründen soweit optimiert, dass auf ein Geschoss verzichtet werden konnte.


Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Ein Gebäude für die öffentliche Hand zu erstellen, ist eine besondere Aufgabe. Wir durften dies bereits bei mehreren Projekten tun. Interessant ist zudem, dass sich das Stadtarchiv sehr gut in die Reihe der von uns bereits in Luzern realisierten Bauten wie das Armeeausbildungszentrum, die Uni Luzern und die Wohnüberbauung Dorfstrasse/Am Rain der Wohngenossenschaft Geissenstein einfügt. Momentan planen wir zwei weitere Projekte in Luzern: die Ersatzneubauten Wohnsiedlung Himmelrich 3 und die Musikhochschule Luzern.

Magazinraum

Welches Produkt oder Material hat zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
An diesem Bau fallen die vorfabrizierten Beton- und Klinkerelemente an der Fassade sowie die vorfabrizierten Betonelemente im Gebäudeinnern auf. Die hochwertigen und unterhaltsarmen Materialien werden durch die gewählte Oberflächenbehandlung und Geometrie veredelt und verleihen dem Gebäude den eleganten Ausdruck. Die Atmosphäre des Hauptraums – das Herz des Hauses – wird durch die diagonal verlaufenden Rippendecken und die sorgfältig angefertigten Schreinermöbel in amerikanischem Nussbaum geprägt.

Situation
Grundriss Erdgeschoss
Schnitt

Stadtarchiv Luzern, Verwaltungs- und Lagergebäude
2015

Luzern LU

Auftragsart
Projektwettbewerb im offenen Verfahren

Bauherrschaft
Stadt Luzern

Architektur
Enzmann Fischer Partner AG, Zürich
Isabella Gerster (Projektleiterin), Tonja Kersting (Mitarbeit)

Fachplaner
Statik: Heyer Kaufmann Partner AG, Zürich
Haustechnik: Wirthenson AG, Luzern
Bauphysik: Ragonesi Strobel & Partner AG, Luzern

Bauleitung
TGS Bauökonomen AG, Luzern

Gesamtkosten
CHF 9,7 Mio

Gebäudevolumen
10’830m3 (SIA 416)

Energiestandard
Minergie P Eco
 
Massgeblich beteiligte Unternehmer
Innere Rippendecken, Träger, Stützen: Element AG Schweiz, Veltheim
Fassadensystem: Keller Ziegelei, Pfungen
Schreinerarbeiten: Odermatt AG Ideen-Schreinerei, Adligenswil
Spezialbeleuchtung: Sphinx Lichttechnik AG, Luzern

Fotos
Mitch Enzmann, München

Uitgelicht project

fotografie roman weyeneth gmbh

Wohnbauten

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