Ferienhaus
16. oktober 2006
Die unregelmässig verteilten Fenster verraten das verwinkelte Innenleben
Mathon ist eine kleine Gemeinde am oberen Schamserberg. Bald gibt es dort mehr Feriengäste als Einheimische. Einige planen dorthin zu zügeln, wenn sie alt sind, denn dort ist es warm und es hat ein Postauto, drei Restaurants, einen Laden und nette Leute. So entspricht auch das Ferienhaus Michael / Ruffner eher der Typologie eines Wohnhauses. Aussen fallen die ungewohnt angeordneten Fenster auf. Sie erklären das Raumspiel im Innern. Die Hausmitte ist die Treppe aus massivem Lärchenholz, die offen geführt über drei Stockwerke geht, präzis so schräg wie der Hang. Der Korridor öffnet sich mal links und mal rechts. Unten gehts vom Korridor in zwei Zimmer und ins Bad, im mittleren Geschoss in die Küche, Dusche und Stube, oben in Kammern auf der einen Seite. Auf der andern bleibt es luftig – der Korridor ist auch eine Galerie über der Stube. Die Korridoridee haben die Architekten den alten Bauernhäusern abgeschaut. Eins drauf setzen sie, indem sie einmal die linke, einmal die rechte Wand schräg stellen, sodass verschiedene Winkel entstehen. Der Korridor wird zum Fernrohr in die Berge. So dramatisch hätten die Bauern das nicht gemacht. Zum Raumgefühl kommt dafür für ihre Nachfahren der Aussichtsgewinn. GA
Der Korridor ist ein Fernrohr in den Wald und den Himmel auf dem Schanserberg
Der Schnitt und die Grundrisse EG und 1. OG zeigen den Trick: Die Treppe führt über wechselseitig schräge Korridore
Ferienhaus
2004
Gurschègn
Mathon GR
Bauherrschaft
Ruth Michale
Emerita Ruffner
Chur
Architektur
Michael und Schmid Architekten
Zürich
Auftragsform
Direktauftrag
Energiesystem
Erdsonde und Holzspeicherofen