Hotel Storchen
Zürich
- Architetti d'Interni
- Ina Rinderknecht Interior Architecture
- Sede
- Zürich
- Anno
- 2017
- Cliente
- Hotel Storchen AG
- Team
- Executed under Cavigelli & Rinderknecht AG
- Construction Site management
- PMP Architekten
Das Designkonzept für das Hotel Storchen findet seinen Ursprung in keiner gängigen Stilrichtung, sondern inspiriert sich primär in der angestrebten Neupositionierung des Hauses als einmaliges, gleichzeitig wohnliches und zeitgenössisches 5* Hotel für eine neue, international gewandte und junggebliebene Kundschaft. Die aussergewöhnliche Lage im Herzen der Stadt Zürich mit dessen Nähe zum «fashion district» und die charakteristische und historisch relevante Architektur des Hauses sind weitere Referenzpunkte für das frische und zugleich elegante Design. Diese spannende Anforderung aus bewährten und modernen Elementen der Hotellerie spinnen einen roten Faden und prägen das Design sowohl in den öffentlichen, als auch in den Gästebereichen.
Das wichtigste Merkmal der Umbaumassnahmen im Erdgeschoss ist die neue Ausrichtung des Hauses zur Stadt, die sich einerseits in einem neuen Zugang von der Limmat her und andererseits in der Überarbeitung des Boulevard Cafés mit der neuen Barchetta manifestiert.
Die Klasse des Hauses wird durch raumhohe Wandpanelen aus Holz und durch die Verwendung edelster Materialien wie Marmor unterstrichen. Die Möblierung stellt eine Auswahl an Möbeln aus Italien, Deutschland und Grossbritannien dar. Massgeschneiderte Einbauten wurden durch unser Büro entworfen und durch eine im Bootsbau erfahrene Schreinerwerkstatt umgesetzt. Starke Akzente setzen beispielsweise die einmaligen dekorativen Leuchten aus den USA in der neuen Barchetta Bar im Erdgeschoss. Als Blickfang werden bestimmt auch die italienischen vintage Pergamentpanelen aus den 50er Jahren wahrgenommen, die in der komplett umgebauten, sich zur Limmat öffnenden Lobby, ein neues Zuhause gefunden haben.
Ein wichtiges Designelement im gesamten Haus sind die handbemalten de Gournay Tapeten, die für jedes Zimmer individuell angefertigt wurden. Storchenmotive, Trauerweide und Glyzinien unterstützen den Charakter der neuen, in drei Farbvariationen ausgestatteten Zimmern. Auch in den öffentlichen Bereichen werden die handgefertigten Tapeten mit Storchenmotiven ein prägendes Element des neuen Storchens darstellen. Alles Motive, die um den Zürichsee zu finden sind und durch den weltweit bekannten Hersteller de Gournay neu interpretiert wurden.
Nicht nur die Teppiche wurden durch unser Team eigens für das Hotel entworfen und angefertigt, sondern auch die Marmormosaike in den Zimmergeschossen, die Schreinereinbauten, sondern auch Kleinigkeiten wie beispielsweise die Zimmerbeschriftung. Die Umsetzung unseres Designs wurde weitgehend durch befreundete Unternehmen im In -und Ausland für den Storchen umgesetzt.
Die Idee, das Hotelzimmer als „Storchennest“ zu verstehen, bestimmte die Wahl der Materialien und Farben in direkter und intensiver Rücksprache mit der Eigentümerschaft. Beispielsweise ist das Teppichdesign und das Marmormosaik in den Zimmern eine lyrische Interpretation des Storchenfederkleides. Schwarz weisse Marmorstreifen bekleiden den Boden und die Wände im Eingangsbereich und im Bad. Die Teppiche erhielten einen abstrakten „Fussabdruck“ des Storchens und stellen nun ein zeitgenössisches, abstraktes Muster dar.
Die öffentlichen Bereiche im Erdgeschoss sind stark durch die Nähe zur Limmat geprägt. Petrolblau spielt hier in der Farbwahl der Möbelstoffe eine sehr entscheidende Rolle. Die Motive der Kunsttapeten aus dem Hause de Gournay sind im Erdgeschoss reichhaltiger und üppiger als in den oberen Geschossen. Die Wahl der Möbel ist sehr stark geprägt nach dem Wunsch, eine international reisende Kundschaft in einem wohnlichen Umfeld zu bedienen. Die Materialwahl in der neuen Barchetta widerspiegelt die neue Öffnung zur Stadt und versprüht Präzision wie Eleganz gleichermassen. Das gesamte Erdgeschoss erhält einen neuen Marmorboden, der in den Zonen der Hotelhalle, der Barchetta, der Lobby und auch dem neuen Board Room in veränderter Form zum Einsatz kommt.
Im Erdgeschoss wird die denkmalgeschützte Glasfassade durch den neuen Hoteleingang neu gegliedert und anhand der Materialvorgabe der geschützten Metallfenster analog in Bronze fortgesetzt. Die Umsetzung mit modernsten Hub-Fenstern sind ein weiteres Merkmal einer sowohl historisch bewussten, als auch technisch modernen Neukonzeption des Hauses, das sich zur Stadt und zum Restaurantgast hin öffnet und dessen Lobby nicht nur für den Hotelgast frei zugänglich macht. An dieser Stelle zeigt sich dieses Bestreben, die Gastronomie auf der Strasse und dem Platz in das Gesamtprojekt einzubeziehen, am deutlichsten. Der Einbau einer neuen Boulevard Küche ist ein weiterer Beweis für die neue Ausrichtung des Storchens.
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