Schulanlage Grentschel

14. juin 2006

Schulanlage Grentschel
2004

Hardernstrasse 4
3250 Lyss

Bauherrschaft
Einwohnergemeinde Lyss

Architektur
Clémençon + Ernst
Bern

Umgebungsgestaltung
Metron
Bern

Gesamtkosten
(BKP 0–9)
CHF 22,5 Mio.

Die Fassaden zeigen in ihrer Verschiedenheit die unterschiedlichen Nutzungen, die dahinter liegen.

Fotos: Thomas Jantscher

Durch sechs Türen kann das Schulhaus betreten werden, aber einen Haupteingang gibt es nicht. Damit kreuzen sich die Wege der Schüler so wenig wie möglich, was die Konflikte unter den Schülern verschiedenen Alters verringert. Die Aula steht als Einzelgebäude auf der Nordseite des dreieckigen Pausenplatzes. Ihr soll in einer weiteren Bauetappe eine Sporthalle angefügt werden.
Die Klassenzimmer sind auf beiden Längsseiten vom Boden bis zur Decke verglast, was einen Blick durch fünf Zimmer und vier Höfe erlaubt. Jedes Zimmer hat entweder einen Innenhof oder eine Dachterrasse. Es gibt keine Kastenpultreihen, sondern Einzelarbeitstische mit beweglichen Schubladenstöcken. Die grossen Zimmer lassen ganz verschiedene Unterrichtsformen zu, die Möblierung hindert das Umstellen kaum. Der Künstler Reinhart Morscher hat das Informationssystem der Schule entworfen. Er arbeitet mit Transparenz und Farbe. Für die Schule entwickelte er eine eigene Schrift mit ausgefüllten Zeichen.

Der ruhige, fast feierliche Innenhof ist ein Klassenzimmer unter freiem Himmel.
Die vollverglasten Längswände der Klassenzimmer erlauben den Blick durch alle Zimmer und Innenhöfe.

Das Schulhaus Grentschel führt einen neuen Typ ein in der schweizerischen Schullandschaft. 1950 forderte Alfred Roth in seinem Buch ‹Das neue Schulhaus› die zweiseitige Belichtung der Schulzimmer, hier ist das mit letzter Konsequenz verwirklicht worden. Erstaunlich ist die ruhige Stimmung der Zimmer und der Innenhöfe. Auf das Innen- folgt das Aussenzimmer. Es gibt eine Folge von in ihrer Stimmung unterschiedlichen Räumen: Das Draussen des Pausenplatzes, die Schulöffentlichkeit der Korridore, die Gartenstille der Innenhöfe und das Werkstattgefühl der Schulzimmer. Die Transparenz in der Querrichtung stört nicht, der Unterricht im Nachbarzimmer wird zwar wahrgenommen, aber kaum beobachtet. In der Ausstellung ‹Schulhausbau. Der Stand der Dinge› (HP 6-7/04) fehlte das Schulhaus Grentschel. Es hätte unbedingt dazu gehört.

Das Rechteck des Schulhauses, schräg dazu die Aula, eine Brücke führt über den Bach zur Sporthalle.
Grundriss Erdgeschoss: Klassenzimmer 1, Hauswart 2, Lehrer 3, Technisches Gestalten 4, Hauswirtschaft 5, Aula 6
Die zweigeschossige Grundeinheit grenzt die Innenhöfe ein. Nur zwei Einheiten und ein Hof sind unterkellert.

Schulanlage Grentschel
2004

Hardernstrasse 4
3250 Lyss

Bauherrschaft
Einwohnergemeinde Lyss

Architektur
Clémençon + Ernst
Bern

Umgebungsgestaltung
Metron
Bern

Gesamtkosten
(BKP 0–9)
CHF 22,5 Mio.

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