Wohnen Areal Fabrikgässli

Hart, aber herzlich

23. abril 2015

Wohnen Areal Fabrikgässli Biel/Bienne
2014

Biel/Bienne BE

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Genossenschaft FAB-A, Biel

Architektur
:mlzd, Biel
Daniele Di Giacinto, Carol Hutmacher, David Locher, Claude Marbach, Pat Tanner

Fachplaner
Bauleitung: b+p baurealisation ag, Zürich i.Z.m. E+P Architekten AG, Solothurn
Tragwerk: Theiler Ingenieure AG, Thun
HLS-Planer: Gruner Roschi AG, Köniz
Elektro-Planer: Bering AG, Bern

Gesamtkosten
CHF 8.1 Mio.

Gebäudekosten
CHF 7.1 Mio.

Gebäudevolumen
9'050 m3 (SIA 416)

Kubikmeterpreis
CHF 785.00 inkl. MWST

Energiestandard
Minergie-P

Fotos
Fotostudio ph7, Stefan Hofmann, Biel

Aussenraum Fabrikgässli

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Die Genossenschaft FAB-A wurde eigens für die Entwicklung des Standorts gegründet. Vor allem das autofreie Siedlungskonzept hat die Stadt davon überzeugt, das innerstädtische Areal der Genossenschaft im Baurecht abzugeben, anstatt herkömmlichen Investoren zu verkaufen. Die Zielvorgaben der Genossenschaft waren dadurch sehr besonders. Finanziell war das Korsett sehr eng, andere Vorgaben waren dagegen befreiend und inspirierend.

Laubengang

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Schon die Adresse «Fabrikgässli» verweist auf den ehemaligen Gewerbe-Standort. Der Neubau knüpft an diese Vergangenheit des Standorts an, indem er nach einer pragmatischen und nicht nach einer formalen Ästhetik sucht. Seine aussenliegenden Erschliessungen erinnern entfernt an Kranbahnen, die aussen angehängte Fluchttreppe atmet den Geist einer Fabrik. Beton, Gussglas, Welleternit und verzinkter Stahl verstärken den Effekt.

Diese Haltung macht das Gebäude nahbar, es lädt seine Bewohner zur Aneigung ein und macht es tolerant gegenüber Veränderung. Alles vermittelt, dass hier der Bewohner und nicht das Gebäude der Hauptakteur ist. Atmosphäre ist wichtiger als Architektur, das ist vor Ort eindrucksvoll spürbar.

Gemeinschaftsterrasse

Wie hat der Ort auf den Entwurf eingewirkt?
Die Bauparzelle ist schwierig – die L-Form, die Abstands- und Anbauregularien und nicht zuletzt die Orientierung mit der westseitigen Begrenzung des Baufeldes durch eine riesige Brandwand machten es schwer, ein effizientes Wohngebäude zu platzieren. Die sorgfältige Einpassung des differenzierten Wohnungsmixes in die verschiedenen Raumsituationen ermöglicht jedoch qualitativ gutes Wohnen. Beispielhaft hervorzuheben sind dabei die Maisonettewohnungen entlang der Brandwand, deren Schnittlösung mittels Überhöhen und Oberlichtern die Hauptorientierung nach Osten wirkungsvoll kompensiert.

Innenraum Wohnatelier Stadthaus

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Fast alle Mitglieder der Genossenschaft sind heutige Bewohner, sie haben den ganzen Entwurfs- und Entstehungsprozess mit gross angelegten Entwurfsworkshops verfolgt und begleitet. Ihre Begeisterungsfähigkeit, ihr Mut und Bekenntnis zur Dichte sowie ihre Kompromissbereitschaft waren die Triebfeder der Bauaufgabe.

Wohninnenraum Stadthaus

Wie gliedert sich das Gebäude in die Reihe der bestehenden Bauten des Büros ein?
Viele unserer Bauwerke suchen nach einer Ästhetik, die das Detail sehr ernst nimmt. Der Wohnungsbau am Fabrikgässli setzt hier einen abweichenden Schwerpunkt. Die Auseinandersetzung führte uns zu interessanten Fragen über den Gehalt von Architektur und die Entstehung von Präsenz und Atmosphäre mit architektonischen Mitteln.

Wohninnenraum Hofhaus

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?
Der verantwortungsvolle Umgang mit Ökologie und Ressourcen ist für die Genossenschaft Fabrikgässli von grosser Wichtigkeit. So verlangt das Siedlungskonzept von den Bewohnern, dass sie auf ein eigenes Auto verzichten und auch der Gebäudestandard sollte ökologisch und energieeffizient sein. Mit dem Bauen nach Minergie-P-Standard wurden die Ziele der «2000-Watt-Gesellschaft» eingehalten.

Situation
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Schnitt
Schnitt
Stadthausfassade

Wohnen Areal Fabrikgässli Biel/Bienne
2014

Biel/Bienne BE

Auftragsart
Direktauftrag

Bauherrschaft
Genossenschaft FAB-A, Biel

Architektur
:mlzd, Biel
Daniele Di Giacinto, Carol Hutmacher, David Locher, Claude Marbach, Pat Tanner

Fachplaner
Bauleitung: b+p baurealisation ag, Zürich i.Z.m. E+P Architekten AG, Solothurn
Tragwerk: Theiler Ingenieure AG, Thun
HLS-Planer: Gruner Roschi AG, Köniz
Elektro-Planer: Bering AG, Bern

Gesamtkosten
CHF 8.1 Mio.

Gebäudekosten
CHF 7.1 Mio.

Gebäudevolumen
9'050 m3 (SIA 416)

Kubikmeterpreis
CHF 785.00 inkl. MWST

Energiestandard
Minergie-P

Fotos
Fotostudio ph7, Stefan Hofmann, Biel

Proyecto destacado

ZPF Ingenieure

Universitäts-Kinderspital Zürich, Akutspital

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